Polypropylen wird mit den Buchstaben PP abgekürz

Mit einem Anteil von 20 Prozent an der Gesamtmenge aller weltweit produzierten Kunststoffe steht PP an zweiter Stelle hinter Polyethylen. Es ähnelt ersterem sehr, hat jedoch etwas abweichende Eigenschaften.

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Ebenso wie Polyethylen ist auch Polypropylen ein unpolarer Kunststoff. Er gehört zu den thermoplastischen Kunststoffen. Die mechanischen Eigenschaften von PP sind besser als die von PE. Das rührt daher, dass seine Struktur homogener ist. Polypropylen kann dauerhaft bei Temperaturen von 0 - 100°C eingesetzt werden. Er besitzt eine größere Steifigkeit, Festigkeit und Härte als Polyethylen. Bei Temperaturen unter 0°C wird PP spröde. Durch bestimmte Zusätze kann seine Temperaturbeständigkeit bis auf +140°C heraufgesetzt werden. Der Kunststoff ist gegen viele Chemikalien widerstandsfähig. Da er hautverträglich und geruchlos ist, kann PP ohne Bedenken im Bereich Lebensmittel und medizinische Produkte eingesetzt werden. Durch den Zusatz von bestimmten Füllstoffen, zum Beispiel Talkum, können die Eigenschaften von Polypropylen gezielt verändert und in vielen Fällen verbessert werden.
Der Kunststoff eignet sich für das Spritzgussverfahren, Schweißen, Tiefziehen, Extrudieren, Blasformen und Warmumformen. Außerdem kann PP spanend bearbeitet werden. Durch Aufschäumen kann aus dem Kunststoff ein Schaumstoff hergestellt werden. Ein Teil der Produktion, knapp 7 Millionen Tonnen jährlich, wird zu Fasern gezogen. Daraus werden Garne, Gewebe und Vliese gefertigt.
Der Kunststoff wird durch die Polymerisation von Propylen gewonnen. Das ist ein farbloses Gas, das bei der thermischen Spaltung, dem so genannten Steamcracken, von Erdölprodukten entsteht. Etwa Zweidrittel alles erzeugten Propylens werden zur Herstellung von Polypropylen verwendet. Der Kunststoff wurde 1951 erstmals produziert. Die großtechnische Produktion setzte im Jahr 1958 ein. Heute kommen bei der Herstellung 3 Verfahren zum Einsatz: - Gasphasen-Polymerisationsverfahren - Slurry-Verfahren - Masse (Bulk)-Verfahr
Die Liste der aus dem Kunststoff hergestellten Produkte ist lang. Dabei sticht eine Eigenschaft als besonders bemerkenswert hervor. Polypropylen ist besonders biegsam und ermüdet nicht. Deswegen wird der Thermoplast gern zur Fertigung von Scharnieren benutzt. Die meisten Plastikbehälter mit einem beweglichen Deckel sind aus PP gefertigt. In der Autoindustrie wird Polypropylen wegen seiner Strapazierfähigkeit für die Innenausstattung der Fahrgastzelle verwendet. Auch als Gehäuse für Batterien oder Ummantelung von Kabeln oder Batterien leistet der Kunststoff gute Dienste. Eines der wichtigsten Einsatzgebiete von Polypropylen ist die Textilindustrie. Dort werden PP-Fasern für Sportbekleidung, Kissenbezüge und Vliese oder synthetische Teppiche genutzt. Da die Fasern leicht, wasserbeständig und widerstandsfähig sind, eignen sie sich für solche Zwecke besonders gut. Einige Länder setzen einen gewissen Anteil von Polypropylen sogar ihren Banknoten zu, um sie widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Abrieb zu machen. Für den 3D Druck eignet sich Polypropylen dagegen nicht, weil es, ebenso wie Polyethylen, nur eine geringe Gleitreibung hat und sich die Bauteile während des Druckvorgangs nur schlecht bzw. gar nicht fixieren lassen.