Oberflächenveredelung – das Tuning für die Oberfläche!

Dazu gehören alle technischen Verfahren, die verwendet werden, um die Eigenschaften der Oberfläche eines Werkstoffes oder -stückes zu verbessern. Dies geschieht im Normalfall während des Produktionsprozesses, kann aber durchaus auch erst danach durchgeführt werden.

Dabei kann es sich sowohl um dekorative als auch funktionale Eigenschaften handeln. So verlängern zum Beispiel Korrosionsschutz oder Verschleißschutz die Langlebigkeit des Werkstückes. Eine Verbesserung durch Glanz der Oberfläche steigert den Verkaufswert eines Produktes. Die gewünschte Eigenschaft wird häufig erst durch mehrere hintereinanderablaufende Prozesses erzielt.
Dazu zählen zunächst das Aufbringen oder Entfernen von Oberflächenschichten. Durch metallische Überzüge, wie zum Beispiel Feuerverzinkung, Galvanisierung, PVD-Beschichtung, thermisches Beschichten, etc. wird die Oberfläche gegen Korrodieren geschützt und gehärtet. Darüber hinaus stehen noch keramische, amorphe (Schmelzglas) sowie organische Überzüge (Lacke, Pulver, etc.) zur Verfügung. Das Entfernen von Schichten als Oberflächenveredelung erfolgt zum Beispiel durch Beizen.
Oberflächenveredelungen sorgen für Korrosionsschutz (Verzinken, Lackieren), Verschleißschutz (Hartstoffschichten) sowie die Verhinderung von Kontamination (Kunststoffschichten auf Konserven). Schmuck wird gerne vergoldet, sieht besser und der Wert wird erhöht. Darüber hinaus wird die Farbe geändert.
Polieren und Schleifen zählen zur mechanischen Bearbeitung. Diese Verfahren können aber Teil der Oberflächenveredelung sein.
Werkstücke aus Aluminium eignen sich für das "Eloxieren". Dafür wird eine oxidische Schutzschicht auf das Metall aufgebracht. Dadurch wird das Aluminiumbauteil extrem kratzfest und hart. Passivieren ist ein weiteres Beschichtungsverfahren für Aluminium. Durch Chromatierung wird das Metall leitfähiger. Stahl wird durch die Oberflächenbehandlung mit Chrom widerstandsfähiger, verschleißresistenter und ansprechender (Glanz). Natürlich wird heutzutage auf die Verwendung des hochgiftigen Chrom VI zur Oberflächenveredelung von Stahl verzichtet! Dadurch lassen sich diese veredelten Bauteile aus Stahl auch in der Medizintechnik, Lebensmittelindustrie oder in Krankenhäusern einsetzen. Die Oberflächenveredelung von Kunststoff erfolgt entweder mit einem anderen Kunststoff, mit Metall, mit Aluminium oder mit Lack. Darüber hinaus steht noch Laminieren zur Auswahl. Für die Veredelung der Oberfläche von Metallen steht das Eloxal-Verfahren oder die Pulverbeschichtung zur Verfügung. 3D Druck Bauteile werden durch Einfärbung, Beschichtung oder Lackierung oberflächentechnisch veredelt. Somit werden die Bauteile widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse und robuster. Darüber hinaus stehen für 3D Druck Bauteile noch Trowalisieren oder Gleitschleifen als Oberflächenveredelung zur Verfügung. Durch das Gleitschleifen werden sichtbare Schichtspuren entfernt. Der Schleifkörper selbst besteht entweder aus Keramik oder Kunststoff. 3D Druck Bauteile lassen sich dadurch sehr gut auf Glanz polieren. Vorsicht! Dabei muss bedacht werden, dass durch das Abtragen von Material die Stärke des Bauteiles reduziert wird. Dies muss bei der Herstellung berücksichtigt werden! Natürlich können 3D Modelle auch eingefärbt werden. Darüber hinaus können die Bauteile zusätzlich mit einer NanoSeal-Imprägnierung als Oberflächenveredelung versehen werden, um sie haltbarer und widerstandsfähiger zu machen.